Debüt des ScreenPad 2.0: Asus VivoBook S15 S532FL Laptop im Test

Der zweite Versuch von Asus, einen Touchscreen-Clickpad-Hybrid zu entwickeln, ist, was die Usability und Displayqualität betrifft, deutlich besser gelungen als die erste Generation des ScreenPad auf dem ZenBook Pro 15 UX580 aus dem Vorjahr. Einige Hindernisse bleiben aber noch bestehen - so etwa die hohe Beanspruchung des Akkus, das körnige, matte Overlay und die schlechten Blickwinkel.

Asus hat letztes Jahr im ZenBook Pro 15 UX580GE die erste Generation seines ScreenPad 1.0 vorgestellt. Dabei handelte es sich einfach gesagt um ein ZenBook Pro 15 UX550, bei dem das traditionelle Clickpad durch ein ScreenPad ausgetauscht wurde. Nun hat Asus die zweite Generation des ScreenPads präsentiert, welches nicht mehr nur in der Flaggschiff-Serie ZenBook zu haben ist. Auch Einstiegsgeräte wie das VivoBook sind nun damit ausgestattet.

Unser heutiges Testgerät ist das VivoBook S15 S532, welches, wie beim ZenBook, aus einem VivoBook S15 S531 mit zusätzlichem ScreenPad 2.0 anstatt des traditionellen Clickpads besteht. Auch die Anschlusspositionierung hat sich bei diesem Modell etwas verändert, worauf wir noch genauer eingehen werden. Abgesehen von diesen kleinen Veränderungen ist das Gehäuse des S531 gleich geblieben. 

Uns interessiert in diesem Testbericht vor allem das 5,65-Zoll-ScreenPad 2.0 und was es im Vergleich zum vorjährigen ScreenPad 1.0 zu bieten hat. Es sind aktuell nur zwei Modelle verfügbar: das S532FL mit einer i7-8565U-CPU und einer GeForce-MX250-GPU und das billigere S532FA mit einer i5-8265U-CPU und einer integrierten UHD-Graphics-620-GPU. Beide Modelle sind mit dem gleichen ScreenPad 2.0-Touchscreen und einem 1080p-Display ausgestattet. Unser heutiges Testgerät ist das teurere S532FL mit einer dedizierten Nvidia-Grafikkarte, die auch eine ordentliche Gaming-Leistung bietet. Erhältlich ist dieses Gerät für etwa 1.000 Euro.

Direkte Mitstreiter gibt es in diesem Bereich viele, da es eine breite Auswahl an 15,6-Zoll-Ultrabooks gibt. Wir haben das Dell XPS 15, das Lenovo IdeaPad 720S, das Acer Aspire 5 A515 und das HP Spectre x360 15 in unser Vergleichsfeld inkludiert.

Gehäuse

Obwohl Asus das Gehäuse des VivoBook S15 S530 leicht verändert hat, sieht ihm unser Testgerät noch sehr ähnlich. Das Gehäuse besteht weiterhin aus mattem Kunststoff und wirkt deutlich billiger als das geschmeidige gebürstete Aluminium des teureren ZenBook 15 . Nichtdestotrotz ist das Gehäuse stabil, insbesondere im Vergleich zu anderen Laptops mit schmalen Bildschirmrändern wie dem LG Gram 15 bzw. dem Samsung Notebook 9. Das Gehäuse lässt sich minimal eindrücken und bei unserem Verwindungsversuch bzw. beim Eindrücken der Tastatur kam es nur zu sehr leichtem Knarzen. Test Dell XPS 15 9570 (i9-8950HK, 4K UHD, GTX 1050 Ti Max-Q) Laptop

Die Scharniere sind nicht ganz so einwandfrei. Der Deckel knarrt beim Öffnen und Schließen leise, was den Eindruck eines preiswerten Geräts weiter verstärkt. Die Scharniere könnten auch fester sein. Vor allem im Bereich des maximalen Öffnungswinkels von 150° scheinen die Scharniere den Bildschirm nicht ganz fest genug zu halten. Jetzt verrichten sie ihre Arbeit noch ganz gut, allerdings zweifeln wir an ihrer Langlebigkeit.

Die Dimensionen unseres Testgeräts sind etwas kleiner als die des Vorgängers, VivoBook S15 S530, da die Bildschirmränder im neuen Design etwas schmäler sind. Abgesehen davon bleiben die Höhe und das Gewicht unverändert. Das Gerät ist nur etwas größer als die teureren Mitstreiter ZenBook 15 UX533 und Dell XPS 15 9570.

Ausstattung

Wir möchten Asus dafür loben, drei USB-Typ-A-Ports inkludiert zu haben. Somit ist unser Testgerät mit dreimal so vielen Anschlüssen ausgestattet wie viele andere moderne Ultrabooks. Ein Thunderbolt-3-Anschluss fehlt dafür, was wir nachvollziehen können. Der Hersteller behält sich diesen besonderen Anschluss für sein teureres High-End-ZenBook auf. Schade, dass die VivoBook-Serie weiterhin nur mit einem proprietären Netzgerät aufgeladen werden kann und Asus hier noch nicht auf einen universalen USB-Typ-C-Anschluss umgestiegen ist.

Die Anschlussauswahl ist mit der des VivoBook S15 S530 ident, obwohl sich die Positionierung etwas verändert hat. Vor allem an rechten Rand befinden sich nun deutlich mehr Anschlüsse. Hier tummeln sich nun 6 der 8 Ports - dementsprechend eng ist es auch.

SDCardreader

Der federbelastete MicroSD-Kartenleser ist etwa halb so schnell wie der SD-Kartenleser (in voller Größe) des ZenBook 15. Die Übertragung von 1 GB Bildern von unserer UHS-II-Referenzkarte auf den Desktop benötigt etwa 31 Sekunden. 

Eine vollständig inserierte SD-Karte steht kaum aus dem Gehäuse heraus und kann somit auch beim Transport problemlos stecken gelassen werden.

Kommunikation

Das Gerät ist mit einem Intel-8365-Modul ausgestattet, das Übertragungsraten von 867 MBit/s und integriertes Bluetooth 4.2 bietet. Im Gegensatz dazu haben die meisten Ultrabooks heute die teureren Module Intel 9260 bzw. 9560 und bieten somit Übertragungsraten von bis zu 1,73 GBit/s und integriertes Bluetooth 5. Für die Benutzung zuhause und im Büro bietet das Intel 8265 aber mehr als genug Leistung. Es kam während des Testzeitraums zu keinerlei Verbindungsproblemen.

Wartung

Zur Wartung benötigen Nutzer einen Kreuzschraubenzieher und eine scharfe Kante. Die Bodenplatte wird an den Rändern und Ecken sehr fest gehalten - so fest wie auf kaum einem anderen von uns getesteten Laptop. Seien Sie also vorsichtig, um weder das Gerät noch Ihre Finger zu verletzen! 

Nach dem Öffnen haben Nutzer direkten Zugang zu zwei Massenspeicherschächten und einem SODIMM-Slot.

Zubehör und Garantie

Es ist kein zusätzliches Zubehör inkludiert. Das Gerät wird nur mit Garantiekarte und QuickStart-Guide geliefert.

Der Laptop kommt mit einjähriger Garantie. 

Eingabegeräte

Tastatur 

Die Tastatur ist trotz leichter Änderungen am Gehäuse mit der des VivoBook S15 530 ident. Die Tastengröße, das Layout und die Haptik bleiben gleich, weshalb unsere erste Bewertung auch hier gilt.

Einen störenden Aspekt der Tastatur möchten wir noch einmal hervorheben: Die weiße Farbe der Tasten. Da auch die Hintergrundbeleuchtung weiß ist, ist der Kontrast im Vergleich zu normalen schwarzen Tasten mit weißer Hintergrundbeleuchtung sehr schlecht. Die weißen Samsung-Laptops vermeiden dieses Problem durch den Einsatz von blauem Backlight. Schade, dass Asus hier nichts weitergedacht hat.

Touchpad

Sollten Sie zuhause oder im Büro mit zwei Monitoren arbeiten, kennen Sie das Konzept des Asus ScreenPad bereits. Kurz gesagt handelt es sich dabei um einen zweiten 5,95 Zoll großen IPS-Bildschirm (13 x 6,7 cm) mit einer nativen Auflösung von 2.160 x 1.080. Alles, was man mit einer Zwei-Monitor-Konfiguration machen kann, kann auch auf dem ScreenPad gemacht werden - wie etwa Videos abspielen, Hintergrundbild und Helligkeit einstellen und selbst Gamen. Nützlich ist dieses Feature vor allem im Multimedia-Bereich, aber auch für die Produktivität.

Das ScreenPad hat sein eigenes individuelles Einstellungsmenü. Im Gegensatz zum letztjährigen ScreenPad sind die Framerates diesmal sehr gleichmäßig. Das ScreenPad hat eine an Android anlehnende Benutzeroberfläche, die die Bedienung vereinfacht. Die Helligkeit, Auflösung und Bildwiederholraten können angepasst werden. Ebenso können Nutzer Verknüpfungen erstellen, um Windows- oder ScreenPad-Anwendungen schnell zu starten - wie auf einem Android-Homescreen.

Etwas störend ist, dass das ScreenPad ein automatisches Pop-up-Fenster hat, das aufscheint, wenn ein Fenster auf dem Hauptdisplay bewegt wird. Mithilfe dieses Pop-ups können diese Fenster dann einfach auf das ScreenPad gewechselt werden. Leider kann es schnell passieren, dass man das Fenster unabsichtlich auf das ScreenPad verschiebt, auch wenn es nur um ein paar Zentimeter verschoben werden sollte.

Wenn Sie kein Interesse am ScreenPad haben oder es nur als herkömmliches Clickpad verwenden möchten, kann diese Funktion schnell durch ein Icon in der unteren linken Ecke aktiviert werden. Die leicht raue Oberfläche fühlt sich ähnlich an wie ein normales Clickpad, obwohl Finger hier etwas leichter hängen bleiben.

Display

Das S532 nutzt genau das gleiche LG-Philips-LP156WFC-SPD1-IPS-Panel wie das S530, weshalb auch hier unsere damalige Einschätzung weiterhin gilt. Beide Displays haben einen durchschnittlichen Farbraum und ein mittelmäßiges Kontrastverhältnis, was zu weniger lebendigen und genauen Farben führt als auf dem teureren Asus ZenBook 15 UX533.

Das ScreenPad ist heller als das Hauptdisplay (450 cd/m² statt 262 cd/m²) und hat auch eine höhere Auflösung (2.160 x 1.080 statt 1.920 x 1.080), ein höheres Kontrastverhältnis (~1.100:1 statt ~600:1) und sogar einen breiteren Farbraum (89,7 Prozent sRGB statt 55,6 Prozent sRGB). Subjektiv sind diese Vorteile kaum bemerkbar, da die matte Oberfläche des ScreenPads den dort angezeigten Inhalt sehr körnig erscheinen lässt. Es ist zwar nicht so schlimm wie auf dem ScreenPad der ersten Generation, aber dennoch bemerkbar.

Der Farbraum des Hauptdisplays ist mit 55,6 Prozent des sRGB-Farbraums recht schmal. Die meisten Ultrabook-Flaggschiffe bieten eine sRGB-Abdeckung von über 90 Prozent. Dieses Gerät ist eindeutig nicht für professionelle Grafikdesigner geeignet. Es ist sehr merkwürdig, dass der zweite Bildschirm (ScreenPad) einen größeren Farbraum abdeckt als das Hauptdisplay.

Die Farbtemperatur des Hauptdisplays ist etwas kühl. Während unsere Kalibrierung die Graustufen etwas verbessern konnte, hat sich aufgrund des schmalen Farbraums nicht viel an der Farbgenauigkeit getan.

Die Farbtemperatur auf dem ScreenPad ist viel zu kühl. Auch das ScreenPad kann kalibriert werden, um Farben etwas besser darzustellen. Allerdings sollte bedacht werden, dass das VivoBook einfach nicht dafür gemacht ist, Farben besonders genau darzustellen. Aus diesem Grund ist die Kalibrierung des ScreenPads nicht wirklich notwendig bzw. hilfreich.

Die Lesbarkeit des Bildschirms im Freien ist nur mittelmäßig. Das Hauptdisplay ist nicht so hell wie das XPS 15 oder das MacBook Pro 15, weshalb Farben selbst im Schatten ausgewaschen wirken. Beim ScreenPad ist die Lage noch schlechter, weil sich die Helligkeit je nach Blickwinkel stark verändert. Wie Sie auf den Bildern sehen können, blendet das ScreenPad recht stark und kann bei starkem Umgebungslicht sogar schwarz aussehen. Die hohe Helligkeit von 450 cd/m² hilft hier nur, wenn man von oben sehr gerade auf das ScreenPad blickt, was bei normaler Verwendung unrealistisch ist.

Leistung

Die 15-W-Intel-U-CPU positioniert das VivoBook S15 in eine stark umworbene Ultrabook-Kategorie. Die optionale GeForce MX250, stattdessen, unterscheidet unser S532FA stark von den meisten anderen Ultrabooks dieser Kategorie, die üblicherweise auf integrierte Intel-GPUs zurückgreifen müssen. Somit bietet das Asus eine deutlich bessere Grafikleistung, mit der auch beliebte Spiele mit nativer 1.080p-Auflösung gespielt werden können.

Der Prozessor hat Zugriff auf eine 4-GB-RAM. Zusätzlich hat der Laptop einen freien DDR4-SODIMM-Steckplatz. Da die existierende RAM angelötet ist, sind maximal 12 GB DDR4-2400-RAM möglich.

Wir möchten auch darauf hinweisen, dass das S531 mit der schnelleren "1D13"-Version der GeForce MX250 ausgestattet ist. Die langsamere "1D52"-Version ist etwa im Acer Swift 3 zu finden. Die GPU-Turbotaktraten sind bei unserer Version viel höher als beim langsameren Modell (1.582 MHz statt 1.038 MHz).

Prozessor

Die Prozessorleistung ist enttäuschend. Die Leistung des i7-8565U in unserem VivoBook ist laut CineBench-R15-Benchmark um 15 Prozent schlechter als die durchschnittlich Leistung des i7-8565U in unserer Datenbank. Unter Betrachtung des mithilfe der CineBench-R15-Multi-Thread-Schleife festgestellten Throttling-Verhaltens, ist die Leistung noch schlechter. Das ursprüngliche Ergebnis von 680 Punkten fällt in der zweiten Runde auf nur 498 Punkte ab, was einem Leistungsverlust von 27 Prozent entspricht. Das teurere ZenBook 15, das mit dem gleichen i7-8565U ausgestattet ist, bietet im gleichen Benchmark eine um 39 Prozent höhere Leistung an als unser VivoBook. Selbst das mit einem Core i5 ausgestattete Lenovo Yoga C930 kann unser Core-i7-VivoBook schlagen.

Trotz der durchschnittlichen Prozessorleistung ist unser Gerät immer noch 15 (Single Thread) bzw. 50 Prozent (Multi Thread) schneller als der zwei Generationen alte Core i7-7500U. Die Leistungsvorteile sind allerdings nicht so hoch, wie sie es mit einem i7-8565Usein hätten können.

Auf unserer dedizierten Seite zum Core i7-8565U finden Sie weitere technische Informationen und Benchmarkvergleiche. 

Systemleistung

Die Ergebnisse des PCMark-Benchmark sind durchgehend besser als die des VivoBook S530UN aus dem Vorjahr. Beim Productivity Score ist unser Testgerät allerdings um 10 Prozent schlechter als das Acer Aspire 5 A515, welches mit der gleichen CPU ausgestattet ist. Dies ist vermutlich auf die unterdurchschnittliche Prozessorleistung unseres VivoBooks zurückzuführen. Das Navigieren und Surfen mit unserem Testgerät ist aber dennoch sehr geschmeidig, wie man es von einem modernen Ultrabook mit SSD erwarten würde.

Massenspeicher

Es sind zwei M.2-2280-Speicherschächte verfügbar. Bei unserem Testgerät ist einer der beiden mit einer preiswerten 256-GB-WDC-PC-SN520-SSD belegt, die laut AS SSD sequenzielle Lese- und Schreibraten von 1.200 MB/s bzw. 700 MB/s erreicht. Die Ergebnisse sind im Vergleich zu teureren NVMe-Massenspeichern wie die Samsung PM981 recht langsam, doch auch die langsamsten NVMe-SSDs sind fast immer schneller als die schnellste SATA-III-SSD, deren Übertragungsraten meist auf etwa 500 MB/s begrenzt sind.

Grafikkarte

Die GeForce MX250 ist lediglich ein Rebrand des MX150, weshalb es kaum Leistungsunterschiede zwischen den beiden Modellen gibt. Die 3DMark-Ergebnisse sind mit denen des letztjährigen Razer Blade Stealth, welcher mit einer MX150 ausgestattet ist, fast ident. Nutzer können eine Grafikleistung im Bereich der GTX 950M und GTX 960M erwarten.

Die 3DMark-Ergebnisse sind um fast 25 Prozent höher als auf dem mit der gleichen MX250-GPU ausgestatteten Acer Swift 3. Nvidia bietet zwei Versionen dieses Chips an, die unterschiedliche Taktraten haben. Zum Glück ist das VivoBook mit der schnelleren Version ausgestattet. 

Gaming Performance

Ähnlich zur GeForce MX150 findet auch die MX250 einen ausgezeichneten Mittelweg zwischen Gamingleistung und Mobilität. Der Chip ist nicht stark genug um die anspruchsvollsten Spiele wie Witcher 3 oder Shadow of the Tomb Raider mit 1080p zu spielen, ist aber für beliebte Multiplayer-Games wie LoL, Fortnite, Overwatch oder Rocket League sehr gut geeignet.

Bei Witcher 3 kommt es zu keinerlei regelmäßigen Frameeinbrüchen, was darauf schließen lässt, dass während des Gamens keine störenden Hintergrundaktivitäten zu erwarten sind. Eine Ausnahme gab es bei dem einstündigen Test, als die Framerate auf 11 FPS hinabfiel (siehe unten). Dies kam aber kein zweites Mal vor.

Auf unserer dedizierten Seite zur GeForce MX250 finden Sie weitere technische Informationen und Gamingbenchmarks.

Emissionen

Geräuschemissionen

Das Kühlsystem besteht aus einem einzigen Lüfter und einer Heatpipe. Während dies für kleinere Notebooks üblich ist, hätten wir bei diesem 15,6-Zöller ein etwas größeres, leistungsfähigeres Kühlsystem erwartet. Dabei herausgekommen ist ein Lüfter, der beim Surfen oder Streamen im High-Performance-Modus häufig pulsiert. Wir würden Nutzern empfehlen, den Energiesparmodus einzustellen oder die Konfiguration ohne dedizierte Grafikkarte zu wählen, wenn keine besonders hohe Grafikleistung benötigt wird.

Beim Gamen steigt das Lüftergeräusch und stabilisiert sich bei maximal 41,5 dB(A), was für einen schlanken Ultrabook mit dedizierter GPU nicht unüblich ist. Die Ergebnisse ähneln denen des ZenBook 15 UX533 und des Acer Aspire 5 A515. Das Geräusch ist recht hoch und deshalb schwieriger zu ignorieren.

Wir konnten bei unserem Testgerät kein Spulenfiepen oder elektronisches Rauschen feststellen.

Temperatur

Die Oberflächentemperatur im Leerlauf liegt auf beiden Seiten durchschnittlich knapp unter 30 °C. Interessanterweise ist die linke Seite des ScreenPads immer etwas wärmer als die rechte, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass sein Backlight oder Datenkabel von dieser Seite des Displays kommt. Beim Gamen kann die Tastatur im Bereich des Buchstaben "P" bis zu 45 °C erreichen, was für ein Ultrabook mit dedizierter GeForce-Grafik üblich ist. Das kleinere Razer Blade Stealth erreicht in der Mitte der Tastatur beim Gamen auch etwa 44 °C. Die WASD-Tasten werden nie unangenehm warm und erreichen beim Gamen nur etwa 30 °C. 

Die Hitze wird über die Lüftungsschächte unterhalb der Scharniere nach außen transportiert, was dem Gerät einen sauberen, eleganten Eindruck verleiht.

Stresstest

Wir versetzen das Gerät in eine Stresssituation, um es auf eventuelles Throttling oder Stabilitätsprobleme zu testen. Läuft Prime95, steigt die Taktrate des Prozessors auf 3,3 GHz, bis nach einigen Sekunden eine Kerntemperatur von 93 °C erreicht wird. Danach fällt die Taktrate auf nur 2,2 GHz ab, um die Kerntemperatur auf 74 °C abzukühlen. Da die Basistaktrate des i7-8565U bei 1,8 GHz liegt, entspricht dies einem Turbo von +400 MHz, was selbst für ein Ultrabook recht gering ist. Der i7-8565U im Lenovo Yoga C930 hält unter den gleichen Umständen eine schnellere Taktrate von 2,5 GHz aufrecht, was unsere CineBench-Ergebnisse bestätigt. 

Die GPU drosselt unter Prime95 und FurMark recht stark auf nur 937 MHz zurück. Zum Glück geschieht dies bei normaler Gaminglast nicht. 

Läuft Witcher 3, stabilisieren sich die CPU- und GPU-Temperaturen bei etwa 78 bzw. 67 °C. Das mit einer MX150 ausgestattete HP Spectre x360 15 wird etwas wärmer und erreicht unter den gleichen Gaming-Konditionen Temperaturen zwischen 75 und 79 °C.

Läuft der Laptop im Akkumodus, hat dies einen Einfluss auf die Prozessorleistung. Im Fire Strike erreicht das Asus hier Physics- und Graphics-Ergebnisse von 3.557 bzw. 3.631 Punkten, während im angesteckten Modus 8.247 bzw. 3.705 Punkte erreicht werden.

Lautsprecher

Die Stereo-Lautsprecher haben abgesehen von dem Namen Harman Kardon nichts Besonderes zu bieten. Die Audioqualität entspricht unseren Erwartungen an einen schlanken Laptop; auch der Bass ist wie üblich recht schwach. Zumindest vibriert die Handballenablage kaum mit, obwohl die Lautsprecher genau darunter positioniert sind. Selbst bei hoher Lautstärke kommt es zu keinen Vibrationen oder Störungen.

Energieverwaltung

Im Leerlauf auf dem Desktop nimmt unser Testgerät je nach Helligkeit und Energiesparmodus zwischen 6 und 11 W auf. Das ScreenPad konsumiert bei maximaler Helligkeit zusätzliche 2,8 W. Die durchschnittlichen Ergebnisse sind bei dieser geringen Last etwas höher als die des ZenBook 15 UX533FD und des Acer Aspire 5 A515. 

Beim Gamen steigt die Energieaufnahme auf 58 bis 69 W und benötigt dann mehr Strom als das soeben genannte Acer. Die Energieaufnahme des ZenBook 15 UX533FD mit einer stärkeren GTX 1050 Max-Q ist mit 74 W nur wenig höher, obwohl dessen GPU-Leistung um 50 Prozent besser ist als die unserer GeForce MX250.

Laufen sowohl Prime95 als auch FurMark gleichzeitig, steigt die Energieaufnahme auf 88 W und fällt dann auf 70, 55 und dann 50 W zurück (siehe unten). Dieses Verhalten entspricht den Ergebnissen des Stresstests. Hier waren die Taktraten in den ersten paar Sekunden am höchsten, fielen aber mit der Zeit zurück.

Das kleine 90-W-Netzgerät (~7,5 x 7,5 x 3,3 cm) bietet gerade genug Leistung, um den Laptop auch unter hoher Last mit genügend Energie zu versorgen. Der 3DMark 06, zum Beispiel, nimmt durchschnittlich 69 W auf. 

Wir möchten kurz darauf hinweisen, dass das Gerät im Ruhezustand eine ungewöhnlich hohe Energieaufnahme von bis zu 4 W hat. Unser Testgerät scheint auch nicht in der Lage zu sein, wirklich in den Ruhezustand zu kommen, da die Bodenplatte in diesem Zustand immer sehr warm wird. Die meisten Laptops benötigen hier weniger als 2 W. 

Akkulaufzeit

Die Akkukapazität hat sich seit dem Vorgänger VivoBook S15 S530 nicht verändert, weshalb die Akkulaufzeit hier kürzer ist, da bei diesem Gerät zwei Displays Strom benötigen. Wir konnten in unserem WLAN-Test eine Laufzeit von etwas über 5 Stunden messen, während das S530 im gleichen Test 6,5 Stunden lief. Ähnliche Unterschiede wurden auch zwischen dem ZenBook UX580 und dem UX550 gemessen. Die meisten anderen 15,6-Zoll-Ultrabooks, inklusive dem Asus ZenBook 15 UX533, haben größere Akkus und erreichen somit merkbar längere Laufzeiten.

Das vollständige Aufladen des leeren Akkus benötigt etwa 1,5 Stunden.

Fazit

In unserem Testbericht des ersten ScreenPad 1.0 im ZenBook Pro 15 beschrieben wir dieses Feature als grundsätzlich sehr nützliche Innovation, das aber als erster Versuch noch viele Probleme hat. So etwa die steile Lernkurve, die klobige Nutzeroberfläche, das sehr körnige Display und die kurze Akkulaufzeit. Das ScreenPad 2.0 kann viele unserer Kritikpunkte ausmerzen. Es ist größer, hat ein helleres Touchscreen und eine neue, an Android angelehnte Benutzeroberfläche. Zusätzlich dazu ist dieses Feature nun in einem Gerät zu finden, das um den halben Preis des ZenBook Pro 15 zu haben ist. Nutzer entscheiden sich oft dazu, auf die zweite Generation eines neuen Features zu warten, da diese meist deutlich besser und auch billiger ist als die erste. Dies ist beim ScreenPad 2.0 eindeutig der Fall. Wenn Sie von der Asus-Technologie beeindruckt waren, aber sich dazu entschieden haben, noch ein Jahr zu warten, dann ist jetzt mit diesem preiswerten VivoBook möglicherweise die Zeit gekommen, das ScreenPad auszuprobieren.

Das ScreenPad 2.0 ist allerdings noch immer nicht perfekt. Das matte Overlay bleibt etwas körnig, vor allem im Vergleich zu den scharfen, glänzenden Smartphone-Bildschirmen in unseren Hosentaschen. Der zusätzliche Bildschirm wirkt sich immer noch negativ auf die Akkulaufzeit aus, während das Windows-Betriebssystem nicht besonders gut für ein solches Display mit hoher PPI optimiert ist. Möglicherweise hätte ein ScreenPad mit gleicher Auflösung, gleichem Kontrast und gleichen Farben wie das Hauptpanel das Zusammenspiel der beiden Displays verbessert. 

Was den Laptop selbst angeht, bietet die CPU aufgrund des eingeschränkten Durchhaltevermögens des Turbos eine unterdurchschnittliche Leistung. Zum Glück beeinflusst dies nicht die Gamingleistung, was das VivoBook zu einem guten Arbeits- und Casual-Gaming-Gerät macht. 

Das ScreenPad ist mehr als ein Gimmick. Sein Seitenverhältnis und die Funktion als zweiter Bildschirm machen es deutlich nützlicher als die Touch Bar von Apple. Es gibt noch einige Mängel, die ausgebügelt werden müssen, aber Asus ist mit dieser zweiten Auflage ein deutlicher Sprung in die richtige Richtung gelungen.