Bisher ist die Audio-App Clubhouse nur für iPhones verfügbar - das soll sich nun ändern.
Berlin (dpa) - Die neue Social-Media-App Clubhouse soll künftig auch auf Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android laufen können.
Das kündigten die beiden Firmengründer Paul Davison und Rohan Seth in einem Blogeintrag an. Bislang ist die Audio-Anwendung nur für das iPhone verfügbar. Wann Clubhouse auch im Google Play Store verfügbar sein wird, teilen die Clubhouse-Macher nicht mit.
Alle Fragen rund um "Clubhouse":
Wie funktioniert "Clubhouse"?
Die Idee hinter der App ist eigentlich ganz einfach: Die Anwendung stellt internationalen Nutzern eine Plattform zur Verfügung, auf der sie sich unterhalten oder auch Vorträgen lauschen können. Diese Unterhaltungen finden in eigenen Räumen statt, in denen es um quasi alle erdenklichen Themen gehen kann. In den "rooms" nehmen Nutzer unterschiedliche Rollen ein: Es gibt Moderatoren, Speaker (dt. Sprecher) und Listener (dt. Zuhörer).Die Namen der einzelnen Rollen geben bereits Auskunft darüber, welche Rechte die Teilnehmer haben. Während Speaker quasi auf einer digitalen Bühne stehen und sich ganz einfach unterhalten können, sind Listener das Publikum und können nur zuhören. Sie können allerdings ihre Hand heben und von einem Moderator auf die Bühne gebracht werden, um dann selbst an der Konversation aktiv teilzunehmen. Wer einen Raum eröffnet ist gleichzeitig Speaker und Moderator. Die zweite Person, die einen Raum betritt, wird automatisch Speaker. Jeder nachfolgende Teilnehmer beginnt als Listener. Moderatoren können Speaker, etwa nachdem diese eine Frage gestellt haben, auch wieder zum Listener machen.
Clubhouse ist eine Audio-App, bei der die Anwender Gesprächen wie bei einem Live-Podcast zuhören oder sich aktiv an Diskussionen beteiligen können. Im Gegensatz zu Netzwerken wie Twitter kann man Beiträge nicht schriftlich kommentieren oder "Likes" vergeben.
Davison und Seth schrieben, mit Clubhouse hätten sie den Nerv der Menschen getroffen sich zu treffen. "Und es hat sich in den letzten zehn Monaten schnell entwickelt - von einer kleinen Handvoll Beta-Tester zu einem vielfältigen und Netzwerk von Communities." In der vergangenen Woche hätten "zwei Millionen Menschen auf der ganzen Welt Clubhouse besucht, um sich auszutauschen, zu lernen, zu lachen, unterhalten zu werden, sich zu treffen und zu vernetzen". "Es ist die aufregendste Sache, an der wir je teilgenommen haben."
Mit zwei Millionen aktiven Anwendern ist Clubhouse deutlich kleiner als Twitter mit rund 330 Millionen aktiven Nutzern.
Die Programmierung einer Android-Version steht aber offenbar noch ganz am Anfang: Man werde "bald mit der Arbeit an der Android-App beginnen und weitere Funktionen für Barrierefreiheit und Lokalisierung hinzuzufügen, damit Menschen auf der ganzen Welt Clubhouse auf eine Art und Weise erleben können, die sich für sie vertraut anfühlt", schrieben die Firmengründer weiter.
Unterdessen werde man sich darum kümmern, technische Probleme bei den Servern wegen des großen Nutzer-Zulaufs in den Griff zu bekommen. "Ein großer Teil einer neuen Finanzierungsrunde wird in die Technologie und Infrastruktur fließen, um das Clubhouse-Erlebnis für alle zu skalieren, so dass es immer schnell und performant ist, unabhängig davon, wie viele Leute teilnehmen."
Für die virale Verbreitung setzt Clubhouse auf eine umstrittene Methode, die bereits Grundlage des rasanten Wachstums von WhatsApp war. Nachdem man die App installiert und die Einladung aktiviert hat, verlangt die App Zugriff auf sämtliche Einträge im Kontakte- Adressbuch des verwendeten iPhones. Diese Praxis wurde bei WhatsApp von Datenschützern in Europa heftig kritisiert, weil die Anwender eigentlich zuvor jeden einzelnen Kontakt um Erlaubnis fragen müssten, bevor die persönlichen Daten auf Server in den USA übertragen werden.